Nodes in Da Vinci Resolve sind das Herzstück der Farbkorrektur und des Effekt-Workflows.
Sie ermöglichen dir eine sehr präzise Kontrolle über das Color Grading deiner Clips. Durch die Verwendung von Nodes kannst du jedes Element deiner Bearbeitung getrennt und systematisch anpassen. Mit Nodes kannst du also Korrekturen, Effekte und Compositing für jedes einzelne Element in einem Clip durchführen.
Aber was genau sind denn Nodes?
Nodes sind Arbeitsblöcke, die für verschiedene Bearbeitungsoperationen verantwortlich sind, wie z.B. Farbkorrektur, Effekte, Keying oder Maskierungen. Sie arbeiten in einer kaskadierenden oder verknüpften Struktur, was bedeutet, dass der Ausgang eines Nodes der Eingang des nächsten wird. Dadurch kannst du sehr präzise Steuerung und Flexibilität bei der Anwendung von Korrekturen und Effekten erzielen.
Corrector Nodes
Dies sind die Standard-Nodes, mit denen du Farbkorrekturen vornimmst, wie Helligkeit, Kontrast, Farbton oder Sättigung.
Serial Nodes
Dies sind Nodes, die nacheinander ausgeführt werden (also in einer Reihe). Ein Node wird auf das Bild angewendet, und das Ergebnis wird an den nächsten Node weitergegeben. Beispiel: Du könntest einen Serial Node für eine Helligkeitskorrektur und einen anderen für eine Farbbearbeitung verwenden.
Parallel Nodes
Diese Nodes werden gleichzeitig ausgeführt, das bedeutet, dass du mehrere Korrekturen gleichzeitig an einem Clip anwenden kannst. Jeder Parallel Node bekommt das gleiche Ausgangsbild und bearbeitet es gleichzeitig.
Beispiel: Du könntest den Himmel in einem Parallel Node korrigieren und die Hauttöne in einem anderen, ohne dass sie sich gegenseitig beeinflussen.
Layer Nodes
Diese Nodes arbeiten wie die Parallel Nodes, aber du kannst sie in einer Schicht übereinander stapeln. Das Bild wird schrittweise verändert, indem du Effekte hinzufügst und Schichten übereinanderlegst.
Beispiel: Du könntest eine Textur auf das Bild legen und dann eine Farbkorrektur anwenden, indem du diese beiden Schichten miteinander kombinierst.
Key Nodes
Mit Keying Nodes kannst du bestimmte Bereiche deines Clips isolieren, z.B. um den Hintergrund auszutauschen oder bestimmte Teile des Bildes hervorzuheben. Du kannst mit einer Maske oder einem Luminanz-Keying arbeiten, um z.B. den Himmel von einem Clip zu trennen.
Beispiel: Du könntest den Himmel in einem Clip isolieren und dann eine Farbkorrektur nur auf den Himmel anwenden.
Die Node-Struktur ist im Color Panel von Da Vinci Resolve integriert. Hier mal ein Beispiel, wie du Nodes verwenden kannst, um eine einfache Farbkorrektur durchzuführen:
Beispiel: Farbkorrektur mit Nodes in Da Vinci Resolve
Ziel: Du möchtest die Helligkeit und den Kontrast eines Clips anpassen und anschließend die Farben der Hauttöne optimieren, ohne den Rest des Bildes zu beeinflussen.
Starte Da Vinci Resolve und öffne dein Projekt.
Gehe ins Color Panel (Klick auf den „Color“-Tab unten in der Mitte).
Erstelle deinen ersten Node:
Im Node-Editor klickst du mit der rechten Maustaste und wählst Add Node > Add Serial. Dadurch wird ein „Serial Node“ erstellt, der das Bild verändern kann. Dieser Node ist standardmäßig für alle grundlegenden Farbkorrekturen verantwortlich. Hier kannst du mit den Lift (Schattierungen), Gamma (Mitteltöne) und Gain (Lichter) regeln, die Helligkeit und den Kontrast des Clips zu verändern.
Füge einen zweiten Node hinzu, um die Hauttöne zu optimieren:
Erstelle einen weiteren Serial Node. In diesem Node kannst du dann mit dem Qualifiers-Tool (die Pipette im Color Panel) gezielt nur die Hauttöne auswählen. Du kannst auch mit einer Power Window-Maske arbeiten, um den Bereich um das Gesicht genau zu definieren. Nun kannst du die Farbtemperatur und Sättigung für die Hauttöne anpassen, ohne den Rest des Bildes zu beeinflussen.
Füge einen dritten Node für einen globalen Look hinzu (optional):
Erstelle einen weiteren Node und wende z.B. einen Film-Look an, indem du einen Film-LUT hinzufügst oder mit den Kurven spielst, um dem gesamten Clip ein gewisses Gefühl oder eine Atmosphäre zu verleihen.
Verknüpfe die Nodes:
Die Verknüpfung von Nodes erfolgt in Da Vinci Resolve automatisch, aber du kannst die Verknüpfung auch manuell anpassen, um die gewünschte Reihenfolge und den Effektfluss zu steuern. Das Grundprinzip ist, dass der Ausgang eines Nodes als Eingang für den nächsten dient. Die Nodes sind nun also miteinander verknüpft. Der erste Node steuert die z.B. die Helligkeit und den Kontrast, der zweite Node ist für die Hauttöne zuständig, und der dritte könnte den globalen Look verbessern.
Überprüfe und optimiere die Einstellungen:
Du kannst zwischen den Nodes hin- und herwechseln, um zu sehen, wie sich jede Anpassung auswirkt. Wenn du das Gefühl hast, dass der Hautton zu stark beeinflusst wird, kannst du den zweiten Node anpassen oder die Maske enger setzen, um nur den gewünschten Bereich zu bearbeiten. Du kannst auch spezielle Masken oder Power Windows verwenden, um den Effekt nur auf einen bestimmten Bereich anzuwenden. Zum Beispiel eine ovale Maske um das Gesicht für Hautkorrekturen.
Nodes werden von oben nach unten verarbeitet. Der Ausgang eines Nodes wird automatisch als Eingang für den nächsten verwendet. Das bedeutet, dass die Reihenfolge der Nodes entscheidend ist, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Nodes erlauben, jede Korrektur, jeden Effekt und
jedes Element deines Projekts präzise anzusteuern. Indem du Nodes in Serie oder parallel anordnest, kannst du also komplexe Farbkorrekturen und Effekte erstellen, ohne dabei die Integrität deines Originalmaterials zu verlieren. Es braucht ein wenig Übung, um den Umgang mit Nodes zu beherrschen, aber es lohnt sich.